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Wie kommen Mineralien in unser Trinkwasser?

Wasser enthält Mineralstoffe, die als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst sind. Diese werden auf der Wanderung des Wassers durch Erdschichten und Gesteine aufgenommen. Hierbei gilt, je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden. Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt von vielen Faktoren ab. So spielen Temperatur und Fließgeschwindigkeit genauso eine Rolle wie die Zeit, die das Wasser hat, um die Mineralstoffe aufzunehmen. Unter anderem deshalb unterscheidet sich Leitungswasser von Region zu Region so stark.

Welche Mineralien sind besonders wichtig?

Für Ernährung und Gesundheit des Menschen sind mehrere Mineralstoffe besonders wichtig. Im Trinkwasser sind davon meist die folgenden anzutreffen:

  • Kalzium kommt im menschlichen Organismus am häufigsten vor und ist ein elementarer Bestandteil unserer Knochen und Zähne.
  • Magnesium ist zwei häufigster Mineralstoff unseres Körpers und essenziell für die Aktivierung von Enzymen und die Funktion von Muskel- und Nervenzellen. Dies ist wichtig für Herz und Kreislauf.
  • Kalium sorgt für den Flüssigkeitshaushalt von Körperzellen und ist besonders wichtig für Herz- und Muskeltätigkeit.
  • Des Weiteren unterstützt auch Natrium mit Kalium zusammen unseren Flüssigkeitshaushalt. Zusätzlich ist es wichtig für Nerven- und Muskelfunktion. Im Zusammenspiel mit Chlorid (als Natriumchlorid, auch bekannt als Kochsalz) reguliert es zusätzlich unseren Säure-Basen-Haushalt.
  • Eisen als häufigstes Spurenelement in unserem Körper ist verantwortlich für Blutbildung und Energiestoffwechsel.
  • Sulfat ist nicht nur eine natürliche Schwefelverbindung, sondern auch essenzieller Mineralstoff und unterstützt Haut, Nägel sowie Verdauung.
Je nach Region und deren geografischer Zusammensetzung kann auch das aus tieferen Erdschichten gewonnene Grundwasser, welches zu Leitungswasseraufbereitung verwendet wird, sehr mineralreich sein.
Mineralwasser oder Leitungswasser

Viele Menschen greifen lieber auf Mineralwasser zurück, als Leitungswasser zu trinken, da sie glauben, dass Mineralwasser mehr Mineralstoffe enthält. Bis vor ein paar Jahren war dies auch der Fall. Mittlerweile hat die EU das Gesetz jedoch aufgehoben, dass Mineralwasser besonders mineralstoffreich sein müssen. Deshalb ist in vielen Fällen der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers höher als der des Mineralwassers. Laut Stiftung Warentest konnten in einem 2016 durchgeführten Test nur acht der 30 getesteten Mineralwässer einen höheren Wert aufweisen als das mineralstoffreiche Leitungswasser.

Organische Mineralien oder anorganische Mineralien?

Des Weiteren sind einige Experten der Meinung, dass Sie bereits durch Ihre Ernährung genug Mineralien zu sich nehmen und diese nicht durch das Trinkwasser aufnehmen müssen. Hinzu kommt, dass Mineralien in Lebensmitteln „organischen Ursprungs“ sind, und so viel besser vom Körper aufgenommen werden können. Mineralien sind per se anorganisch, allerdings liegen sie in Lebensmitteln in erster Linie als organische Verbindungen mit natürlichen Proteinen- oder Zuckerarten vor (sog. Chelate) und werden somit fälschlicherweise als organisch bezeichnet. Im Wasser sind sie hingegeben rein anorganisch und können somit nicht so effektiv vom Körper verwertet werden. Manche Experten sind außerdem der Meinung, es sei gesünder, Wasser mit wenig Mineralstoffen zu trinken. Dieses habe ein viel größeres Potenzial, Schadstoffe aus dem Körper aufzunehmen und ihn somit zu reinigen.

Die Diskussion zu Mineralstoffen im Wasser öffnet ebenfalls Raum für weitere Ansätze: Ob Mineralien im Trinkwasser gesund sind und auch vom Körper aufgenommen werden können, hängt u.a. auch maßgeblich von der biophysikalischen Struktur des Wassers ab. Ionisierte Mineralien aus strukturiertem Wasser sind gänzlich von Wassermolekülen umgeben und somit auch gut vom Körper aufnehmbar. Wohingegen Mineralien in normalem Leitungswasser diese optimale Struktur aufgrund des hohen Leitungsdrucks, der langen Wege und der mitunter chemischen Aufbereitung nicht aufrecht halten können. In einer derartigen Struktur, manche sprechen von einer zerstörten Struktur, befinden sich vermehrt mineralische Verbindungen, die schwerer vom Körper aufgenommen werden können.

Fluorid im Trinkwasser

Einige Wissenschaftler schätzen, dass nur fünf Prozent der im Wasser enthaltenen Mineralien vom Körper aufgenommen werden. Nicht verwendete Mineralien werden ausgeschieden oder lagern sich im Gewebe und in den Zellen an. Dadurch belasten sie den Körper. Neben Calcium und Magnesium ist jedoch auch Fluor in Form von gebundenen Salzen als Flourid im Mineralwasser enthalten. Während es aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich ist, mehr Calcium und Magnesium aufzunehmen, als der Körper benötigt, so kann eine Überdosis an Fluor/Flourid die Gesundheit negativ beeinflussen. Die Konzentration, ab der Fluorid toxisch wirkt, liegt nur leicht über der optimalen Menge.