Was sind Hormone?
Hormone sind bekannt dafür, im menschlichen Körper eine wichtige Funktion zu übernehmen. Sie gelten als Signal- und Botenstoffe, die verschiedene Funktionen im Körper regulieren und Informationen übermitteln. So werden der Blutdruck, der Wasserhaushalt und auch der Blutzuckerspiegel mit Hormonen gesteuert.
Das Hormon wird dabei von der hormonproduzierenden Zelle in die Blutbahn oder das umliegende Gewebe abgegeben. Beispielsweise können der Hypothalamus im Gehirn, die Schilddrüse, die Nebennieren, die Bauchspeicheldrüse, die Eierstöcke und die Hoden Hormone im Körper herstellen. Generell unterscheidet man zwischen fettlöslichen und wasserlöslichen Hormonen.
Fettlösliche Hormone wie zum Beispiel Sexualhormone haben die Fähigkeit in Zellen zu gelangen. Dies können wasserlösliche Hormone nicht. Durch Kontrollen des Bluts und Urins lässt sich ihre Konzentration nachweisen. Schon geringe Mengen können große Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Wird der Hormonhaushalt durch unbeabsichtigt eingenommene Hormone in der Nahrung oder dem Trinkwasser gestört, so kann dies zu Erkrankungen führen.
Schon geringe Mengen sollen große Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Wird der Hormonhaushalt durch unbeabsichtigt eingenommene Hormone in der Nahrung oder dem Trinkwasser gestört, so kann dies zu Erkrankungen führen.
Herkunft und Grenzwerte der Hormone im Trinkwasser
Der Gesetzgeber schreibt bisher in der Trinkwasserverordnung keinen Grenzwert für Hormone im Leitungswasser vor. Es gibt keine regelmäßigen Überprüfungen der Gewässer und des Trinkwassers auf Hormonrückstände. Messungen belegen jedoch, dass sich regelmäßig Hormone und Arzneimittel in unseren Gewässern nachweisen lassen.
Problematisch ist, dass diese Rückstände von Kläranlagen nicht gefiltert werden und in allen angrenzenden Gewässern feststellbar sind. Einmal in dem Wasserkreislauf angekommen, können sie vereinzelt bis in Ihr Leitungswasser gelangen.
Unachtsame Verbraucher, die alte Medikamente mit Hormonwirkstoffen in der Toilette entsorgen, und Ausscheidungen gelten als Ursache dafür, dass die Wirkstoffe in das Abwasser gelangen. Des Weiteren können sie durch Gülle sowie Mist behandelter Nutztiere in der Landwirtschaft in die Böden dringen und mit dem Regen weiter in das Grundwasser transportiert.
Für Hormone und hormonähnliche Stoffe gibt es bisher gar keine Grenzwerte in Trinkwasser. Diese können somit jederzeit auch in Ihrem Glas Wasser vorkommen.
Gesundheitliche Auswirkungen
Wie ungesund eine bestimmte Konzentration eines Hormons ist, ist schwierig zu beantworten, weil langfristige Erhebungen für den Wirkstoff im Trinkwasser fehlen. Dennoch gibt es wissenschaftliche Studien, die Hinweise auf die Wirkungsweisen und die schädlichen Folgen für die menschliche Gesundheit liefern.
Östrogenhaltige Hormone können für eine frühere, weibliche Geschlechtstreife und eine Verminderung der männlichen Fruchtbarkeit sorgen. Die Spermienqualität nimmt als Folge ab und Paare bekommen ungewollt weniger Kinder. Im Allgemeinen können Schwangere, Babys und Kinder während der Entwicklung der Fortpflanzungsorgane von schädlichen, hormonellen Einflüssen besonders betroffen sein. Möglicherweise kann dies Organschäden und Missbildungen zur Folge haben.
Tatsache ist, dass sich Hormone wie zum Beispiel Östrogene im deutschen Trinkwasser nachweisen lassen, jedoch meist weit unter einem risikoreichen Wert. Dennoch sind langfristige Folgen nicht auszuschließen. Im Privathaushalt können Sie mit technischen Filtersystemen Hormone aus dem Leitungswasser entfernen. Hierfür eignen sich insbesondere Aktivkohle-Blockfilter und das Prinzip der Umkehrosmose.
Auswirkungen auf die Umwelt
Ein Problem bei der Erhebung von genauen Angaben und Wirkungsweisen der Hormone stellen die fehlenden Datengrundlagen und Langzeituntersuchungen dar. Da aber wissenschaftlich erwiesen ist, dass Hormone den Stoffwechsel und die Körperfunktionen beeinflussen, sind direkte Auswirkungen auf die Tierwelt nicht von der Hand zu weisen.
Zum Beispiel wirkt das synthetische Hormon der Antibabypille schon in sehr geringer Konzentration. In diesem Zusammenhang wird beobachtet, dass vorwiegend in Flüssen und Seen in der Nähe von Klärwerken das Hormon die Fischpopulation verweiblicht und die Fortpflanzung der Fische stört. Englische Forscher beobachteten ein vergrößertes Sexualzentrum bei Vogelmännchen in der Nähe von Klärwerken. Grund sind Schnecken in Klärbecken, die einen erhöhten Östrogengehalt aufweisen und die Nahrungsgrundlage dieser Vögel darstellen. Die Lebenserwartung dieser Vögel sank erheblich.
https://www.freiepresse.de/RATGEBER/ESSEN-TRINKEN/Arzneimittelreste-im-Trinkwasser-artikel8961006.php
https://www.wasser-bayern.de/aquaaktuell/problemfelder-wasser/umweltverschmutzung/medikamentenrueckstaende/
https://flexikon.doccheck.com/de/Hormonhttps://www.planet-wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/hormone/pwieumwelthormone100.html